Läuft wie am Schnürchen? · Leinenführigkeit

Vera Schmitz • 14. April 2021

Die Leinenführigkeit ist das Spiegelbild der Beziehung. 

 
Demzufolge gehe ich hier nur ganz am Rande auf die Techniken ein. Vielmehr gehe ich auf das, was ausserhalb der eigentlichen Leinenführigkeit passiert, was in der Beziehung zwischen Mensch und Hund zu Tage kommt, ein.

Bei der Leinenführigkeit wird der Hund durch die Leine begrenzt. Darf er jedoch im Alltag vieles selbst entscheiden, sich im Alltag immer und überall frei bewegen? Weshalb sollte er sich an der Leine dann am Mensch orientieren und das Eingrenzen mit dieser akzeptieren?
Im Alltag handelt es sich dabei häufig um falsch gewählte Liegestellen, bzw. das Ablegen des Hundes wo es ihm gerade passt und das sind meistens strategisch, günstige Orte. Stellen, an denen der Hund jeden, der sich in der Wohnung bewegt im Blick hat. NICHT gut!
Gibt es Taburäume oder -zonen oder darf dein Hund einfach überall hin?
Hat er Respekt vor deinem Körper oder springt er dich manchmal an um etwas zu beschleunigen oder weil er sich „so freut“? Läuft er dir häufiger vor die Füsse und du bleibst stehen, weil du ihn nicht „treten“ möchtest?
Zeigst du deinem Hund, dass du es drauf hast für die „Gefahrenabwähr“ zu sorgen? Erkennt er, dass du deine Besucher „im Griff“ hast oder ist dein Hund empört, wenn jemand zur Toilette möchte und muss da gleich hinterher?
Wer begrüßt andere Menschen zuerst und checkt sie damit ab? Diskutiert ihr noch an der Haustür, wer zuerst raus geht?
Wer entscheidet wann gespielt oder gestreichelt wird und wann es in den Garten geht?
 
All solche Dinge beeinflussen das Ergebnis an der Leine. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich oft auch um erlerntes Verhalten handelt. Viele Welpen möchten in den ersten Wochen beim neuen Halter noch gar nicht raus. Das Gebiet um die Wohnung und den Garten ist in ihren Augen eine Gefahrenzone, in der sich rudelfremde Hunde bewegen, die in der Natur eine tatsächliche Gefahr darstellen würden. Nun gut, man "zieht" den Welpen ein paar hundert Meter hinter sich her, beim Nachhauseweg dann hat der Kleine es ganz eilig wieder in die sichere Wohnung zu kommen und zieht nun schon mal kräftig an der Schnur, die da samt Halter an ihm hängt. Mit Erfolg! Oder er möchte ein paar Wochen später nur hier und da schnuppern, der Mensch folgt brav…
Zeigt dein Hund das Ziehen an der Leine durch erlerntes Verhalten und kommt so häufig zum Erfolg, nämlich schneller dort hin, wo ein Sicht- oder Geruchsreiz ihn "hin zieht", hast du im Grunde zugelassen, dass sich daraus ein Ritual entwickelt hat. Rituale kann man auflösen, indem man an Stelle des gezeigten, unerwünschten Verhaltens - hier das Ziehen an der Leine - über einen gewissen Zeitraum etwas anderes tut. In diesem Fall ist es der Mensch, der den Hund darin anleiten muss. Von selbst wird kein Hund auf die Idee kommen das Ziehen einzustellen.
 
„Wer vorne geht führt, wer hinten geht folgt“.
Einmal vorweg; Leinenführigkeit ist allerdings auch eine Sache der Einstellung und Konsequenz, des Durchhaltevermögens und leider auch manchmal eine richtige Fleißarbeit. Da das für die meisten Menschen sehr schwierig ist, gebe ich immer den Ratschlag, die Leinenführigkeit zu Anfang strikt vom Schnüffeln und sich lösen lassen zu trennen.
Das klappt mit dem Wechsel zwischen Halsband und Brustgeschirr sehr gut. Soll heißen, wenn die Leine am Halsband ist, wird konzentriert die Leinenführigkeit geübt. Hier reichen schon mehrmals am Tag 3-5 Minuten. Der Hund soll sich am Mensch orientieren und ihm folgen, denn wer vorne läuft führt und wer hinten läuft folgt!
Läuft dein Hund nun, auch wenn es zu Anfang nur 2-3 Schritte sind, neben oder leicht hinter dir, wird das natürlich belohnt und falls er doch noch vorne möchte wird - je nach Trainingsstand - über einen Richtungswechsel oder die Begrenzung mit dem eigenen Körper (darauf möchte ich hier nicht näher eingehen) "korrigiert".
Am Brustgeschirr dann hat der Hund einen durch die Leine begrenzten Spielraum, in dem mehr erlaubt ist. Hier darf er schnüffeln und sich lösen - aber hab` einen Blick darauf, wie wichtig deinem Hund das Markieren ist. Darauf solltest du je nach Hund achten und ihn nicht überall markieren (Urinieren, Koten, Scharren) lassen.
Je nach Hund kann es von Nöten sein, ihn nur neben oder leicht hinter dir laufen zu lassen. Aber das wird sehr individuell entschieden...
 
Jedenfalls lernen Hunde ganz schnell, wie sie etwas erreichen können. Hunde sind in der Erziehung beharrlich und bleiben an der Sache dran, die ja in der Regel funktioniert. Da könnte sich mancher ein Scheibchen abschneiden ;-).
 
Im Normalfall geht es jedoch neben falsch erlerntem „an der Leine ziehen“ noch mehr um Alltagsfragen wie:
· Gefahrenabwähr / Sicherheit
· Erkundungsverhalten (überall schnüffeln wollen)
· räumliche Begrenzung bzw. freies ungehemmtes Bewegen
· wer manipuliert wen?
 
Wer bei uns im Training ist, erfährt dort, wie wichtig all` diese Themen sind und natürlich auch, die für ihn und seinen Hund passenden Übungen, damit es dann doch noch läuft wie am Schnürchen.

Dein DogsTeam-Coach
Vera

von Vera Schmitz 16. Februar 2025
Vom Leinen-Rambo zum entspannten Alltagsbegleiter Nach vielen Jahren habe ich mich dazu entschieden wieder ohne Trainingsgelände für dich da zu sein. Die Veränderungen der letzen Jahre, zum einen das intensive Angebot der OnlineBegleitung für einen entspannten Alltagsbegleiter aber auch die berufliche Umorientierung von Alex haben zu dieser Entscheidung geführt. Ab 1. März 2025 sind wir hier in der Region wieder mobil für dich da. Herzliche Grüße Vera
Serotonin und die Auswirkungen
von Vera Schmitz 7. August 2023
Der Artikel ist von meiner sehr geschätzten Kollegin Valérie Pöter, die neben ihrem Hundetrainerinnendasein auch noch Tiermedizin studiert hat Hi, ich bin Valérie, Tierärztin und Hundetrainerin. In meinem Blog schreibe ich regelmäßig spannende Artikel, über Themen aus dem Hundetraining. Da ich auch Tierärztin bin, verknüpfe ich die Themen im Hundetraining mit meinem Wissen aus der Tiermedizin. Ich möchte dir kompliziertes Fachwissen kinderleicht vermitteln, damit du alle Voraussetzungen schaffst, dass dein Hund als entspannter Alltagsbegleiter gesund an deiner Seite bleibt und ein hohes Alter erreicht. Heute geht es um eine interessante Möglichkeit, wie du das Training von problematischem Verhalten bei deinem Hund unterstützen kannst. Ich möchte hierbei den Fokus auf pflanzliche Inhaltsstoffe legen, die dazu beitragen können, dass dein Hund insgesamt weniger Stressreaktionen zeigt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine individuelle Betreuung durch einen renommierten Trainer oder eine Trainerin immer die Grundlage sein sollte, damit Nahrungsergänzungsmittel ihre unterstützende Wirkung entfalten können. Der Zusammenhang zwischen Stress und Hormonen: Bevor wir uns näher mit den pflanzlichen Inhaltsstoffen beschäftigen, ist es hilfreich zu verstehen, was im Körper deines Hundes während stressiger Situationen passiert. Zwei Hormone, Serotonin und Noradrenalin, spielen dabei eine wichtige Rolle. Serotonin, oft als "Glückshormon" bezeichnet, hat eine aggressionshemmende Wirkung und kann die Stressreaktionen reduzieren. Noradrenalin hingegen ist ein Gegenspieler und erfüllt im Körper verschiedene Aufgaben. Die Bedeutung von Tryptophan: Unser Ziel ist es, den Serotoningehalt im Körper des Hundes zu erhöhen, um Stress zu reduzieren. Direkt auf den Serotoninspiegel können wir durch die Ernährung nicht einwirken, aber auf seine Vorstufe, das Tryptophan. Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst produzieren kann und über die Nahrung aufgenommen werden muss. Es ist zudem ein Vorläufer für Niacin (Vitamin B3), das eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und für die Funktion des Nervensystems spielt. Natürliche Quellen von Tryptophan: Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass dein Hund ausreichend Tryptophan aufnimmt. Glücklicherweise gibt es viele Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind und deinem Hund helfen können, seinen Bedarf zu decken. Dazu gehören Geflügel wie Huhn und Truthahn, fettreiche Fischarten wie Lachs und Thunfisch, bestimmte Käsesorten wie Mozzarella und Cheddar sowie Haferflocken als gesunde Ergänzung zum Hundefutter. Optimierung der Tryptophanaufnahme: Um die Aufnahme von Tryptophan aus der Nahrung zu verbessern, sollten einige Aspekte beachtet werden. Der Proteingehalt im Futter sollte nicht zu hoch sein, um die Tryptophanaufnahme nicht negativ zu beeinflussen. Nach der Fütterung kann ruhige Bewegung dabei helfen, Tryptophan besser aufzunehmen. Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B, beispielsweise durch Bierhefe, ist ebenfalls förderlich. Zudem ist eine gute Fettbasis im Futter wichtig, zum Beispiel durch Zugabe von Leinöl oder Lachsöl, wobei darauf geachtet werden sollte, dass der Energiegehalt der Futterration insgesamt nicht zu hoch ist, insbesondere bei Hunden in der Wachstumsphase. Tryptophan als Nahrungsergänzungsmittel: Wenn du sicherstellen möchtest, dass dein Hund ausreichend Tryptophan aufnimmt, kannst du es auch in Form eines Nahrungsergänzungsmittels geben. Es gibt verschiedene Produkte auf dem Markt, aber achte darauf, dass sie gut verträgliche Inhaltsstoffe enthalten und deinem Hund schmecken. Ein empfehlenswertes Produkt sind die "Comfort Sensitiv Tabs" von Purapep®. Diese Tabletten enthalten neben Tryptophan auch wichtige B-Vitamine und Magnesium. Sie können entweder pur oder zusammen mit einer kleinen Menge Futter gegeben werden. Weitere pflanzliche Unterstützungsmittel: Neben Tryptophan gibt es noch andere pflanzliche Inhaltsstoffe, die beruhigende Eigenschaften haben und Stress bei Hunden reduzieren können. Ein Beispiel ist Alpha-Casozepin, ein Peptid, das aus Milchproteinen gewonnen wird und in dem Produkt Zylkene® enthalten ist. Zylkene® kann in verschiedenen stressigen Situationen wie Trennungsangst, Umzügen, Reisen oder bei lauten Geräuschen eingesetzt werden. Ein weiteres pflanzliches Mittel ist Anxitane®, das auf L-Theanin basiert, einer Aminosäure, die in grünem Tee vorkommt. Anxitane® kann helfen, Stress und Angst abzubauen, ohne den Hund zu sedieren oder zu beeinträchtigen. Fazit: Die Unterstützung des Trainings von problematischem Hundeverhalten durch pflanzliche Inhaltsstoffe kann eine wertvolle Ergänzung sein, um Stressreaktionen bei Hunden zu reduzieren. Tryptophan als Vorstufe von Serotonin spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung mit Tryptophan-reichen Lebensmitteln sowie die Optimierung der Tryptophanaufnahme können helfen, den Serotoninspiegel zu erhöhen. Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel wie die "Comfort Sensitiv Tabs" von Purapep®, Zylkene® oder Anxitane® eine natürliche Unterstützung bieten. Denke jedoch daran, dass eine individuelle Betreuung durch einen Trainer oder eine Trainerin immer die Grundlage für erfolgreiches Hundetraining sein sollte. Valérie’s Blog und viele weitere spannende Artikel findest du hier: https://faq-hund.de/blog/
von Vera Schmitz 29. Juni 2023
Du bist alleinerziehende Hundemama und dazu beruflich noch sehr eingebunden? Fragst dich täglich, wie du den Spagat zwischen Job, Hund, Familie und Freunden hinbekommst? Es könnte alles so schön und easy sein… ja, wenn du deinen Hund immer und überall mitnehmen könntest. Wenn da nicht deine Angst wäre und der Stress, den du dir oft beim Aufwachen schon machst. Da fängt oft das Gedankenkarussell schon an sich zu drehen und du kannst es weder abschalten, noch kommt dir die geniale Lösung. Eigentlich hast du dir das Leben mit einem Hund, als Freund, als Partner und ständigen Begleiter so schön vorgestellt. Und nun… solange du mit ihm allein bist, ist alles schön und entspannt. Bekommst du Besuch hat er zwischendrin auch mal seine dollen Minuten und sobald du mit ihm unter Menschen gehst, von Hunden ganz zu schweigen, dreht er völlig doll. Er läuft zick zack an der Leine, will überall schnüffeln, vielleicht sogar auch überall markieren. Es ist einfach purer Stress, denn mit ihm an der Leine ist es dir einfach nur peinlich durch einen Park zu laufen oder ihn mit in die Stadt oder ein Restaurant zu nehmen. Kommt ein Artgenosse muss der schon ziemlich gechillt sein, damit deiner sich an der Leine nicht wie ein Berserker verhält. Mit einer Freundin entspannt quatschen, wenn sie dich zum Spaziergang begleitet? Tzzzz… keine Chance! Warum macht er das nur? Und wenn uns ein anderer Hund entgegenkommt, hältst du kurz die Luft an und zögerst einen Moment, um zu überlegen, ob du da vorbei gehst oder doch besser die Kurve kratzt und die Richtung wechselst, sofern du nicht großräumig ausweichen kannst. Besser noch… ein fremder, freilaufender Hund😱… dir schlottern die Knie und dir wird ganz heiß. Du ärgerst dich maßlos über den anderen Hundehalter, hat er noch nichts von Rücksicht gehört? Wenn der nicht ohnehin noch nicht mal in Sichtweite ist, endlich ruft er seinen Hund, aber Pustekuchen, „der tut nix“ ruft er von weitem. Stimmt schreist du zurück, nix von dem, was Sie sagen! Die Wut steigt in dir hoch und deine Knie schlottern schon. Vielleicht erkennst du sogar, dass der andere Hund in guter Absicht kommt, da ist aber noch deiner, der seine Messer schon gewetzt hat und bereit ist den anderen in die Flucht zu schlagen. Schon bei dem Gedanken an solche Situationen dreht sich dir der Magen. Und wenn dich jemand fragt, ob du am Sonntag Lust hast, am See spazieren zu gehen, um danach dort im Ausflugsrestaurant einzukehren? Neeeeiiiin… dir fällt schnell eine Ausreden ein, weshalb du am Sonntag nicht kannst. Und schon hängst du wieder alleine zu Hause rum und gehst lieber dort spazieren, wo du weißt, dass dir höchstwahrscheinlich niemand begegnet. Ich kenne das, mir ging es vor zwei Jahren noch ganz genauso. Es hat mich einfach nur gestresst, wenn mein Partner mit mir unter Leute wollte. Immer war ich am Planen, Easy schon wieder alleine lassen? Dabei hätte ich ihn so gerne dabei. Er ist ja schließlich ein Familienmitglied! Ich habe ihn mit 9 Wochen zu mir geholt und damit habe ich mich dafür entschieden für ihn zu sorgen, mich um ihn zu kümmern, ihn zu beschäftigen und auch als echtes Mitglied der Familie teilhaben zu lassen. Glaub mir, es war alles andere als leicht für mich, mir einzugestehen, dass ich anderen Hundehalterinnen sage, wie sie ihre Probleme in den Griff bekommen und ich selbst hatte da so ein Thema, das mich ständig unter Druck setzte. Ich schwankte immer zwischen der Wut und dem Ärger über die anderen und den gleichen Gefühlen gegenüber mir. Aber soll ich dir was sagen… DU bist damit nicht allein. Es gibt so viele Hundemuttis, die das auch kennen. Ich habe mein Thema damit endlich gelöst und werde dir zeigen, wie auch du es schaffst: 🐾 dass du deinen Hund überall mit hinnehmen kannst, ohne Angst zu haben, dass du in unangenehme Situationen kommst 🐾 wie dein Hund auch an der Leine bei dir bleibt und nicht ständig am Zerren ist, damit ihr ein ent-spanntes Team werdet, egal wo ihr hin geht 🐾 Hundebegegnungen mit deinem Vierbeiner easy zu meistern, damit du nicht mehr jedem fremden Artgenossen aus dem Weg gehen musst 🐾 wie dein Hund im Restaurant oder Biergarten chillt, statt alle in die Flucht schlagen zu wollen, damit auch du eine entspannte Auszeit ohne schlechtes Gewissen genießen kannst 🐾 wie du Lob für deinen gut erzogenen Hund, statt böse Blicke und blöde Kommentare, zu ernten, damit du dich freust mit ihm unter Menschen zu gehen Wenn du also wissen willst, wie auch du das schaffst und neugierig bist, wie ich es geschafft habe, trete hier meiner kostenlosen Facebook-Gruppe bei.
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